Gegründet am 10. Januar 1955.

Aufnahme in den Badischen Tennisverband: 1968

 Laut mündlicher und schriftlicher Überlieferungen wurde der Tennisclub am 10. Januar 1954 gegründet. Im Vorfeld wurde allerdings auch schon fleißig hinter den gelben Flitzern hergejagt. Ernst Heimburger, 80 Jahre alt (2001 verstorben), erinnert sich: Ihm und seinen Brüdern Emil und Rudolf ist in allererster Linie zu verdanken, dass sich der Tennissport in Stühlingen etablierte. Die eigentliche Idee wurde am Krone-Stammtisch geboren. Die Initialzündung kam vom damaligen Apotheker Ernst Vollminghoff. Er rannte mit seiner Idee, einen Tennisplatz zu bauen bei den ,,Heimburger Brothers“ offene Türen ein. Unverzüglich wurde mit den Tiefbauarbeiten an der Peripherie des Firmengeländes begonnen. Seniorchef Gottfried Heimburger beobachtete das Tun seiner ,,Buben“, sah sich um und schlug einen weitaus besser geeigneten Platz, ebenfalls auf Heimburger Hoheitsgebiet vor. ,,Schnell händ mir do üse Loch wieder zuegschüttet,“ erinnert sich Ernst Heimburger, denn der vom Vater vorgeschlagene Platz war das ursprünglich ins Auge gefasste Traumgelände. ,,Mir hond ois no nit traut, üsern Vatter um sell G`lände z`bitte,“ so Ernst Heimburger. Ernst Vollminghoff war zur damaligen Zeit der Einzige, der sowohl von Tennisplatzbau als auch Tennisregeln Ahnung hatte. Er lieferte das know how, die Heimburger Buben die ,,Muckis“. Peter Bregenzer kam mit seinem Pflug, um das Gelände umzubrechen. Fuhrunternehmer Alfred Schupp besorgte als Drainagematerial - Tuffsteingranulat aus dem Lembacher Steinbruch. Bald war der erste Platz, wenn auch unter etwas einfachen Bedingungen bespielbar. Der Platz befand sich in idyllischer Lage. Die B 314 Umfahrung war noch nicht gebaut. Ab 1958, als die Umfahrung Stühlingen gebaut wurde, brauste der Verkehr dicht an den Plätzen vorbei. Die Heimburger Brüder lieferten sich gegenseitig heiße Tennismatches, bald kam aber Langeweile auf, denn immer mit den gleichen Partnern zu spielen war etwas eintönig. Man hörte sich um und siehe da - es fanden sich genug Leute, die sich für den Tennissport begeistern ließen. Wie es so ist im Leben, insbesondere in good old Germany, wenn mehrere Leute sich zusammentun um gemeinsam die Freizeit zu verbringen, müssen gewisse Spielregeln geschaffen werden Letzteres funktioniert am besten über Vereinsschiene und so kam es 1954 zur Clubgründung. Walter Steinweg und Hans Laumann wurden zu Vorsitzenden gewählt. Beide amtierten bis 1962. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten außer den Heimburger Brothers Ernst, Emil und Rudolf auch Ernst Vollminghoff, Hermann und Erwin Preuß, Werner Böhler (Architekt) Stühlingen ,sowie H. Pletscher (Baugeschäft Schleitheim), Waldemar Kraft, Kurt Maier, Hans Bächtold (Maler), und Walter Luginbühl (+2003), alle aus Schleitheim/Schweiz. Als einziges weibliches Wesen wurde Linde Preuß, damals noch Fräulein Ohlendorf, in den Männerbund aufgenommen. Bei der ersten Hauptversammlung 1955 zählte der Club 27 Mitglieder, zehn trugen den Namen Heimburger. 1962 übernahm Drogist Kurt Geyer aus der Nachbargemeinde Schleitheim den Clubvorsitz bis 1964. Er wurde abgelöst durch Hans Laumann unter dessen Amtszeit mit der Jugendförderung begonnen wurde. Damals begann die Tennislaufbahn Walter Heimburgers. Während Hans Laumanns Vorsitz wurde der Club 1968 in den Badischen Tennisverband aufgenommen. Von 1972 bis 1974 übernahm Hans Vollminghoff das Präsidentenamt. Dessen Nachfolger wurde ab 1975 Hans Peter Amann. Ein Jahr lang wurde der Club von Renate Britsch geführt, die sich nach 12 Monaten im Zorn verabschiedete. Kurt Laumann und Linde Preuß sprangen in die Bresche und blieben im Vorstand bis 1981. Von 1954 bis 1997 leistete Linde Preuß innerhalb sämtlicher Vorstandsämter wertvolle Hintergrundarbeit. Ihr und anderen auch außerhalb des Spielbetriebes Aktiven ist der Bestand des Tennisclub zu verdanken. 1997 zählte der Club 198 Mitglieder, darunter eine Menge Karteileichen. Mitglied war auch Joachim Fürst zu Fürstenberg, der im Mai 2002 verstarb. Detlev van Es wurde in den 80-iger Jahren zum Vorsitzenden gewählt, 1988 übernahm Helmut Huying den Vorsitz. Später gelangte mit Yvonne Wengi erstmals eine Frau an die Clubspitze. Die Tennisanlage besitzt seit den 80er Jahren sogar einen eigenen Tiefbrunnen. Nachdem während trockener Sommer immer wieder von Stühlinger Bürgern Klage über den Wasserverbrauch des Tennisclub geführt wurde, machte sich Sigi Lienhard aus Waldshut an das Bohren eines Tiefbrunnens. Das leidige Thema war damit vom Tisch. Nur noch die älteren Mitglieder wissen, dass diese und andere bauliche Errungenschaften weitestgehend Sigi Lienhard zu verdanken sind. 1981 wurde der dritte Platz gebaut. Im November 1979 wurde das 25-jährige Clubbestehen gefeiert. Bei diesem Anlass wurde Ernst Heimburger zum Ehrenmitglied ernannt. Dieser revanchierte sich für diese Auszeichnung mit der Stiftung jenes Wanderpokals, der bis heute immer Ende August jährlich ausgespielt wird. Das Turnier entwickelte sich im Laufe der Jahre zum gesellschaftlichen Höhepunkt des Clublebens. Bis 2005 stellt die Familie Heimburger das Gelände für einen eher symbolischen Pachtpreis zur Verfügung. Die Immobilien indes waren Clubbesitz. Der Bau des alten Clubheimes kam nur zustande, weil etliche Mitglieder verlorene Zuschüsse leisteten. Dass 2003 Gregor Scheuble zum Clubpräsidenten gewählt wurde, sollte sich im Nachhinein als totaler Glücksfall erweisen.

Nachdem das Heimburgergelände als Gewerbegebiet erschlossen wurde, musste der Tennisclub weichen. Direkt gegenüber entstand die heutige Anlage, deren Bau Blut, Schweiß, halberfrorene Glieder, jede Menge Nerven und natürlich auch viel Geld kostete. An dieser Stelle darf behauptet werden, dass es den Club ohne unseren Motivator Gregor Scheuble nicht mehr gäbe. Es fanden sich immer wieder Leute, die bereit waren durch ihr Engagement oder Sponsoring den Betrieb zu gewährleisten. Auszug aus der Chronik ab 2000: "Es kam das Jahr 2000 und mit ihm beträchtliche Turbulenzen. Der Erwerb der Anlage wurde uns für indiskutable 200 000 Mark angeboten. Dann ereilte den Club die Nachricht, dass die Tennisanlage nach dem Willen der Stühlinger Stadtväter zugunsten eines ,,Vollsortimenters“ platt gemacht werden soll. 2005 läuft der Pachtvertrag aus.”

Jetzt im Jahre 2008 befindet sich der Club auf gutem Wege. Sechs Mannschaften konnten ins Rennen geschickt werden.

Im Jahre 2009 wurde der lang ersehnte dritte Tennisplatz in Betrieb genommen, der nunmehr auch den Spielbetrieb von sieben Mannschaften reibungslos ermöglicht.

 

Verfasserin: Edelgard Bernauer

Quellennachweis: Ernst Heimburger und Linde Preuß